Jungfrau bestiegen und der Mönch schaute zu!
Bericht von Hermi
3 Jahre träumte ich davon, den Jungfrau Marathon einmal zulaufen. 2016 sollte es Wirklichkeit werden.
Am Sonntag 14. Februar ab 8 Uhr morgens konnte man sich für den 24. Jungfrau Marathon anmelden. Den Wecker brauchte ich nicht, die Vorfreude war grösser als die Müdigkeit und so sass ich schon um halb acht Uhr, wohlverstanden an einem Sonntag vor dem PC. Mit der Bestätigung für einen Startplatz war die erste Hürde genommen.
Trainingsplan
Nun begann das studieren des Trainingsplan. Trainingsplan ? Ja eigentlich hätte ich einen gehabt, doch mit dem einhalten war es so eine Sache. In den Sommerferien im Juli habe ich eine Laufwoche mit Viktor Röthlin, Urs Gerig und Monika Brandt in Pontresina verbracht. „JA“, sie haben mir dann gezeigt, wie fit ich wirklich bin!!! Monika hatte mich mit einem Vortrag so überzeugt, dass ich mein Läuferlatein der letzten 4 Jahre über den Haufen geworfen habe. Still und leise habe ich meine Trainingsrunden gedreht und gedreht, immer mit dem Ziel, den Jungfrau Marathon zu finishen.
Der 10. September rückte immer näher, das Kribbeln wurde immer stärker und die Freude immer Grösser.
Die Zugreise von Bad Ragaz nach Interlaken dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Geschlagene 4 mal musste ich umsteigen. Habe leider von Heidi zu spät erfahren, dass wenn ich über Hamburg gefahren wäre, nie umsteigen hätte müssen. :-) Joos und ich trafen uns mit unseren Betreuer am Freitagabend zum Abendessen. Die eine oder andere Taktik wurde noch besprochen, doch eigentlich war alles klar, finishen war das Ziel.
Start Jungfrau Marathon
Samstagmorgen 4:40 Uhr kommt von Christof Keel schon die erste WhatsApp Meldung. Ich drehe mich nochmals und probiere noch ein wenig zu schlafen. Um 6 Uhr stehe ich dann doch auf und genehmige mir das Frühstück, mit viel Eiweiss wie es mir Urs eingetrichtert hat. :-) Chrigi stösst auch dazu, da er mittlerweile schon in Interlaken eingetroffen ist. Joos und ich haben einen sensationellen Betreuerstab dabei, zwei Läufer und fünf Betreuer, schon fast Olympia würdig. An dieser Stelle möchte ich mich bei Jürg, Sandra, Heidi, Jann und Chrigi ganz herzlich bedanken für die tolle Unterstützung vor und während dem Marathon. Dank Eurer Mithilfe ist es für uns beide ein unbeschreiblich schönes Erlebnis geworden.
Alphornbläser und Fahnenschwinger
4000 Läufer aus 62 Nationen standen um 9 Uhr am Start. Alphornbläser und Fahnenschwinger verkürzten die Wartezeit. Fünf Minuten vor dem Start wurde noch die Schweizer National Hymne abgespielt, Gänsehaut pur. Pünktlich um 9 Uhr gab Nicola Spirig den Startschuss und die Läufermenge kam langsam in Bewegung. Die ersten Kilometer waren im Fluge vorbei, die 100erten Zuschauer links und rechts der Strecke klatschten und ruften uns motiviert zu, es war der Hammer. Ich war richtig glücklich, als ich Jürg in Lauterbrunnen sah. Ein paar aufmunternde Worte und einen Riegel war genau das Richtige zu diesem Zeitpunkt.
Nach 25 km war ich richtig froh, dass es endlich aufwärts ging. Die gut 3 km mit etwas mehr als 600 Höhenmeter waren dann gar nicht so schlimm, wie ich es zuerst dachte. Doch die Samariter hatten alle Hände voll zu tun, für einige Läufer war da bestimmt schon Endstation. In Wengen war der ganze Betreuerstab anwesend und noch tausend weitere Fans, es war gigantisch durch Wengen zu laufen! Die letzten 12 km rauf auf die Kleine Scheidegg waren was vom schönsten was ich je gelaufen bin. Fans, Alphornbläser, Fahnenschwinger, Ländler Kapellen, Dudelsack, Gletscher, Sonnenstrahlen und strahlende gleichgesinnte glückliche Läufer, die Spannung war spürbar in der Luft. Die letzten Meter vor der Ziellinie waren Genuss Pur. Alle waren Sie da, und freuten sich mit Joos und mir für den gesund, unfallfreien abgeschlossenen Jungfrau Marathon 2016.
Nachtrag
Joos belegte in der Altersklasse M70 mit einer Zeit von 6:39.46,2 den Rang 23 und Hermi mit einer Zeit von 5:56.00,6 den 382. Rang.
Herzliche Gratulation euch beiden, das habt ihr hämmermässig gemeistert!!! :-)
Alle Fotos gibt es hier anzuschauen….
