Inferno Triathlon – ein Tag voller Emotionen

Inferno Triathlon – ein Tag voller Emotionen

Irene im Ziel auf dem Schilthorn (Piz Gloria)

Irene im Ziel auf dem Schilthorn (Piz Gloria)

Die sensationelle Morgenstimmung um 06.30 am Thunersee rief gerade auf zur Challenge  – Inferno Triathlon.

Bericht von Irene

Der See ruhig, das Wasser 18° so war die Schwimmstrecke von 3.1 km gut zu bewältigen. Nach einer Stunde schälte ich mich aus dem Neopren, kämpfte mit meinen klammen Fingern mit dem Anziehen der Socken, zog das präparierte Rennveloshirt, Armlinge , Helm und Brille … hab ich alles? … über, nahm das Rennvelo aus dem Rack und los gings auf die knapp 100 km Rennvelostrecke. Erst kurz flach dem Thunersee entlang, dann rauf nach Sigriswil, ein Blick runter zum See – einfach wow!!, weiter in der Höhe nach Beatenberg.  Beim Verpflegungsposten auftanken und dann runter nach Interlaken brausen … au nei! Ambulanz und Polizei am Strassenrand… da hats jemanden bös erwischt …. jetzt nicht die Konzentration verlieren und nur noch auf der Bremse stehen, dachte ich. Abfahrt geschafft ! Nach der Runde in Interlagen dem linken Brienzerseeufer entlang die Landschaft und das Rollen geniessen. In Meiringen abermals Verpflegung fassen, sich nicht durch vorbeilärmende, Richtung Grimsel fahrenden Töffs, einschüchtern lassen …..Gut, dass wir über die Grosse Scheidegg abbiegen durften ;-) . Jetzt gings erst richtig los, denn es galt weitere 1500 HM zu bewältigen. Hochs und ein Tief (ein zu spät verzehrter Gel/Riegel oder eine Banane zu wenig) bis zur Passhöhe, Hochgefühle bei der „Flamme rouge“, denn der oberste Teil ist einfach der schönste!

Grindelwald ist das nächste Ziel, doch die Abfahrt ist lang und schwierig. Unten wartete das Bike, kurz Shirt und Schuhe wechseln und mit der Genugtuung, dass da noch viele Bikes standen, fuhr ich in regelmässigem Tritt die 1100 HM der Kleinen Scheidegg entgegen. Die kurze Laufpassage kam meinem Rücken nicht ungelegen, die Passhöhe konnte ich dann wieder fahrend überqueren und die Abfahrt ganz ordentlich meistern. So erreichte ich nach gut 8,5h die letzte Wechselzone in Stechelberg.

Für die 25 km Laufstrecke in ein frisches, trockenes Laufdress zu schlüpfen war herrlich. Wie würde es gehen, würde mein linker Fuss halten? …. Ja und mit etwas Taktik erreichte ich Mürren mit einer guten Reserve auf die ominösen 18.00 Uhr (Zeitlimit). Das Schilthorn sei im Nebel und es sei kalt geworden, riefen mir viel zu. So zwängte ich mich in eine lange Hose, streifte Armlinge über und rüstete mich mit einer Jacke und Proviant für den Berglauf aus.
Im Eiltempo wanderte ich auf den Singletrails, durch Weiden, steil rauf durchs Kanonenrohr (… mit den Skis runter wär lockerer…..), über Geröll und Bäche. Die wenigen flacheren Passagen „joggte“ ich locker und bedankte mich herzlich bei den Verpflegungsposten – denn ohne die vielen Helfer könnten wir „Verrückten“ das Rennen nicht bestreiten. Beim letzten Checkpoint schaute mir eine Ärztin tief in die Augen und ich liess sie wissen, dass ich mich sehr gut fühle und mich schon den ganzen Tag auf diese letzten steilen km, die Traverse vor dem Schlussaufstieg und die Treppe freue :-).

Stolz, zufrieden und glücklich lief ich nach 13.24h (neue PB), 154 km und 5500 HM durch den Zielbogen auf der Schilthornterasse!